Kimba
Eroberer
  
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Ich begrüße alle Interessierten, die sich hier eingeklinkt haben, um nachzusehen, was ich hier so alles hingeklatscht hab.
Nachfolgend werdet ihr mit dem Hintergrund zu meinem aktuellen FEF-Chara Darke konfrontiert.
Also, wie er als Alien überhaupt zur FEF (hoffentlich lebendig) dazu stößt.
Ich hoffe, dass es euch gefällt und bin auch für Responses/Anregungen/Sonstiges offen. 
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WÖRTERBUCH
und
CHARAKTERÜBERSICHT
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- Blaue Garde = Spezialeinheit zum Aufspüren und Eliminieren von Feinden der „Neuen Ordnung“
- Droknar´seth = erste Hauptwelt des Krad-Imperiums
- Ha´cka = Tag
- Krad = eptilischen Humanoiden, die sich auf ihren Hinterbeinen bewegen und ein rudimentäres 3. Extremitätenpaar auf dem Rücken besitzen, dass ehemaligen Flügeln ähnelt.
- Skar´ar Dor = weiße Schlange (Krad-Name von Darke)
- Terch = Monat
#5. Ha´cka, 7. Terch im 10. Jahr des hochwürdigen Serk = entspricht aktueller Sternzeit
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Darke Skar`ar Dor

ehemaliger 3. Garkran der königlichen Flotte von Krad
63. Kind und 29. Sohn von Rahj`ka
Geburtsplanet: Droknar´seth
Alter: 29
Mutter: Fleet-Captain Sawn Ray
Vater: Minister Rahj´ka, 6. Hem der alten Liga
__________________ Ich bin ich.
Und manchmal auch anders.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Kimba am 14.07.2008 23:57.
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14.07.2008 23:33 |
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Kimba
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Kapitel 1 - Teil 1
„Persönliches Computerlogbuch
3. Garkran der königlichen Flotte von Krad
Darke Ray Skar´ar Dor
5. Ha´cka, 7. Terch im 10. Jahr des hochwürdigen Serk.“
Der hochgewachsene Humanoide verstummte und starrte auf die Displayanzeige des Tischcomputers. „Aufzeichnung anhalten.“
Mit einem leisen Piepen bestätigte das System den Befehl und wartete artig auf die Fortsetzung der Aufnahme.
Darke lehnte sich zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte zum Fenster hinaus, an dem die Sterne des stelaren Gürtels vorbei zogen, den sie derzeit auf ihrer Flucht durchquerten.
Das gleichmäßige Schnurren des Antriebs verriet, dass Dorill es geschafft hatte den altersschwachen und wirklich seltsamen Antrieb der N´grak - oder Rurouni wie sie einst hieß - wieder fehlerfrei zum Laufen zu bringen.
Nachdenklich ließ er seine Gedanken schweifen...
Es war sein erster Computereintrag, sein erstes Computerlogbuch an Bord dieses Schiffes und als dessen Kommandant.
Auch wenn seine Position als solches mehr als fraglich war.
Er hatte das Sagen über die 21 köpfige Besatzung die ausnahmslos aus Geächteten, Verbrechern und Flüchtlingen bestand, die niemals auch nur ansatzweise eine militärische Ausbildung genossen hatten, wie er selbst.
Darke schnaubte verächtlich bei diesem Gedankensprung. Genossen. Davon konnte eigentlich nicht die Rede sein. Zeit seines Lebens war er einem unmenschlichen Drill unterzogen worden, kaum dass er laufen konnte.
„Unmenschlich...“, krächzte der Mensch, den man anhand der leicht blassen, kleinen und unregelmäßigen Flecken entlang der Schläfen und des Halses noch als Trill oder zumindest als einen Nachkommen eben dessen identifizieren konnte.
Über die Ironie seiner Gedanken und des Wortes „unmenschlich“ leise lächelnd, beugte er sich in einer schnellen und fließenden Bewegung wieder vor, ignorierte das Terminal auf dem Tisch vor sich und stand auf.
Ein Blick fiel auf die Fleet-Uniform, die er vorgestern beim Inspizieren der Privatquartiere entdeckt und die laut der Erinnerung des Symbionten eindeutig seiner Mutter gehört hatte.
Die Abzeichen glänzten matt im fahlen Licht des Raumes, doch so hell für Darke, als wenn es helligter Tag wäre.
Seine schwarzen Augen, die keine Iris erkennen ließen, waren perfekt auf dämmrige Lichtverhältnisse eingestellt. Dank der Gene seines Vaters.
Äußerlich und auf dem ersten Blick erschien der fast an die 2 Meter große Mensch, wie ein solcher. Nur eine genaue genetische Untersuchung oder die Beobachtung seiner unmenschlichen Fähigkeiten enttarnten ihn als das, was er war: Ein Bastard. Halb Trill, halb Krad.
Seinen Blick wieder von der Uniform abwendent, trat er an das Fenster, um hinaus zu starren.
Irgendwo da draußen war seine Geburtswelt – Droknar´seth – erste Hauptwelt des Krad-Imperiums und Heimat einer Gesellschaft von reptilischen Humanoiden, die es sich in den Sinn gesetzt hat sich in einem mörderischen Bürgerkrieg selbst allmählich auszurotten.
Ein schwaches Lächeln legte sich auf die ernsten Züge des jungen Mannes, dessen Alter man auf etwa um die 26 Menschenjahre schätzen könnte.
„Zumindest mache ich meinem Volk alle Ehre, indem ich die Blaue Garde daran hindere, ausgerottet zu werden...“, schnaubte er dann verächtlich.
Die Blaue Garde war eine Spezialeinheit von Krad, die von der neuen Regierung ins Leben gerufen worden war, um Abweichler, Deserteure und Verräter an der "Neuen Ordnung" aufzuspüren und dann feierlich hinzurichten.
Und diese lustigen Gesellen hatte Darke und seine Kumpanen nun auf den Plan gerufen.
Wie hatten sie es sich auch erlauben dürfen, nicht nur aus dem Gefängnis zu fliehen und ein Schiff der "Neuen Ordnung" zu stehlen, sondern auch noch das "Auge von Tze´gnor" noch gleich dazu?!
Die Antwort war klar. Jedenfalls für die Flüchtlinge: Rache, Selbstschutz und den perfiden Wunsch, den wahren Verrätern bestehend aus hinterlistigen und korrupierten Politikern und Generälen ein Schnippchen zu schlagen. Und das mit Pauken und Trompeten und voller Glorie – wie die Menschen oftmals es so blumig auszudrücken pflegten.
Darke musste eingestehen, dass er mit sehr vielen Erinnerungen, die ihm durch den Symbionten seiner Mutter übertragen worden waren, sich selbst noch nicht so richtig identifizieren konnte.
Vieles war so fremdartig und anders.
Andererseits standen ihm auch die Erfahrungen des vorherigen Wirtes zur Verfügung und wie dieser sich in die Krad-Gesellschaft eingelebt hatte.
Ein langer und beschwerlicher Weg, der ihn abermals darin bekräftigte, in Ehrfurcht an seine Mutter zu denken, die so heroisch und mit erhobenem Haupt ihr Schicksal bestritten hatte, und am Ende sich selbst so gut integriert hatte, ihm das Leben schenken zu dürfen.
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14.07.2008 23:38 |
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Kimba
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Kapitel 1 - Teil 2
Der Mann fuhr sich in eine fahrigen Bewegung durch das dunkelbraune Haar mit den kaum erkennbaren schwarzen Strähnen darin, um dann auf seine Hand hinunter zu blicken, unter der sich leicht seine Muskeln und das andeutungshafte goldene Schimmern erkennen ließ.
Es wird bald wieder Zeit für mich..., stellte er für sich fest.
Die Schmerzen waren noch erträglich und hinderten ihn weder am klaren Denken noch ans Kämpfen. Aber das würde nicht mehr all zu lange herhalten.
Vielleicht noch 3 oder 4 Tage. Dann wäre seine Zeit und er musste sich seinem Ritual hingeben.
Der verantwortungsvolle Kommandant rang in seinem inneren mit dem Rebell und Aufständler, der danach strebte, alle Regeln und Direktiven von sich zu werfen und wie eine wilde Bestie einfach zerstörend und brandschatzend umher zu ziehen und sich einfach zu nehmen, was ihnen aufgrund ihrer Ächtung vorenthalten wurde.
Genau so, wie sein Krad-Selbst, mit seinem menschlichen Körper einen immerwehrenden Kampf ausfocht.
Es war nicht so, dass er seine andere Hälfte verachtete: er ehrte die Stärke seines Vatervolkes und dass er zu diesem gehören durfte.
So viel Patriotismus hatte er von seinem Vater schon eingetrichtert bekommen.
Aber andereseits war es auch sein Vatervolk, dass ihn stets erniedrigt und fast unmöglichen Prüfungen unterzogen hatte, um ihn in die Knie zu zwingen und auf die gesellschaftliche Stufe zurück zu drängen, die seine Mutter bis zu ihrem Tod inne gehalten hatte: Nicht mehr als ein intelligentes Haustier zu sein.
Animalische Wut stieg in ihm bei diesem Gedanken empor, als Gedankenblitze an die Torturen seiner Mutter ihm durch den Sinn gingen und er ballte zornig die Faust, um sie mit einem echsenhaften Zischen gegen die Titanplast-Verkleidung der Wand donnern zu lassen.
Der Schmerz rief ihn schnell wieder zu Resong und als er wieder auf seine Handkante blickte, konnte er zwischen dem roten Blut und der aufgeplatzten Haut deutlich das goldene Schimmern von Schuppen erkennen.
Er brauchte Ruhe. Dringend. Das sah er ein.
Sein Verstand als Soldat würde ansonsten immer mehr und mehr leiden und sein Urteilsvermögen schwächen. Etwas, was sie sich in einem Kampf nicht leisten konnten.
Mit einem abermals gurturellen Knurren, dass für Menschen unmöglich zu immitieren war, aber nicht für einen Bastard wie ihm, wandte er sich ab, ging zum Tisch und betätigte einen Schalter. „Gysey... Wann erreichen wir Argra?“
Es dauerte einen Augenblick bis der Angesprochene näselnd antwortete: „Wenn nichts dazwischen kommt, in etwa zwei Stunden. Wieso?“
Im Mundwinkel Darkes zuckte es mürrisch und in seinen tiefschwarzen Augen begann die innerliche Wut Funken zu schlagen.
Nur schwer konnte er sich beherrschen und sich in den Geist zurück rufen, dass Gysey ein „Zivilist“ war, dem einfach nicht klar war, dass man Fragen eines Kommandaten einfach nicht hinterfragte.
„Weil wir uns schnellstmöglich im Horn-Nebel ein Versteck suchen werden.“, antwortete Darke versucht ruhig, auch wenn seine Stimme schwer und rasselnd, kaum den unterdrückten Zorn verbergen konnte.
„Warum denn das, Boss??“, kam es naiv und nasal quitschig durch die Leitung und Darke blieb nichts anderes übrig, als seine Fingernägel hart in seine Handinnenflächen zu rammen, bis das Blut zwischen den Fingern hindurchsickerte, um nicht sofort die 4 Decks durch die Jefreysröhren zu überbrücken und dem anderen den Kopf abzureißen.
„Sag... mir.... Bescheid... wenn wir.... IM Nebel eine sichere... Position haben....“, setzte der junge Mann mit sich kämpfend fort. „Und... KEIN WARUM!!!!“
Mit diesem Ausbruch unterbrach Darke die Verbindung und stürzte sich wie ein Berserker auf den Stuhl vor dem Schreibtisch, um diesen mit wutverzerrter Fratze zu packen und mit einer Hand quer durch das Arbeitszimmer zu schleudern, wo er krachend gegen die Wand prallte und zu Boden polterte.
Fauchend schüttelte sich der Mensch, während seine Augen nach einem neuen Opfer seiner Wut suchten, als er aber keines fand sich dazu entschloss auf den Gang hinaus zu eilen und von Adrenalin bis aufs Äußerste gepuscht in einem kräftezehrenden Galopp zu verfallen, in die nächste Röhre zu klettern und die Leiter empor zu hangeln, um dann 3 Decks höher wieder einmal durch das ganze Raumschiff zu hetzen.
Skar´ar Dor – was auf Krad so viel hieß wie weiße Schlange – war kein Mörder. Auch keine Hirnlose Kampfmaschine. Aber seine Andersartigkeit machten ihm nicht nur körperlich Probleme, sondern marterten ihn auch seelisch.
So wurde er stets von einem inneren Zwang bestimmt, der ihn kaum schlafen ließ – nicht mehr als nötig – und ihn immer wieder zu körperlicher Selbstfolter anstachelte, als wenn das der einzige Weg für ihn war, seinem Leben eine Berechtigung zu geben.
Vielleicht war es aber auch diese Verbissenheit, der er sein Leben verdankte.
Andere wären vielleicht während der langjährigen Ausbildung zerbrochen, oder spätestens mit der Folter, als die Hescher der „Neuen Ordnung“ ihn gefangen setzten und verhörten.
Er hielt durch.
Auch die zwei Jahre im Gefängnis, in denen er von seiner inneren Wut getrieben eine kleine Grupper von Mitgefangenen um sich scharrte, um schließlich zu entkommen und seinem Freiheitsdrang nachkommend ins Weltall zu fliehen, wo er nun mit einem auf Krad-Standart ummodifizierten Alienraumschiff von dieser ominöses Experimental Flotte auf der Suche nach einem neuen Sinn im Leben war.
Nebst dem Versuch erst einmal die nächsten Monate zu überleben.
Aber Darke wäre nicht er selbst, wenn er nicht dafür sorgen würde, dass weder die Blaue Garde noch irgend ein Kopfgeldjäger sie zu fassen kriegen würde.
Sei es denn darum, die Rurouni in einem finalen Feuerball zu zerstören.
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14.07.2008 23:39 |
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Kimba
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Kapitel 2 - Teil 1
Rahj`ka betrachtete interessiert die seltsame Gestalt des Wesens, das mitten im Raum stand, mit hoch erhobenem Haupt, dunkelbraunen Augen, die ohne Furcht ihm entgegen blickten und mit einer Anmut, die er normalerweise nur von Weibchen seiner eigenen Spezies kannte und nicht einmal Ansatzweise einer anderen Rasse zugetraut hätte.
Nachdenklich kratzte seine langgliedrige Klaue an seinem beschuppten Unterkiefer, eine Geste, die er sich immer gönnte, wenn er über etwas nachdachte.
Wie seltsam es doch war.
Natürlich waren Bestechungen nicht selten für einen Mann in seiner gesellschaftlichen und politischen Position. Sein Fürwort oder Widerwillen konnten für andere entscheidend sein.
So wohl auch für das Forschungslabor auf der Insel Fre.
Sie hatten seinem Attaché bereits vor mehren Terch´ eine Anfrage übermittelt in denen sie um finanzielle Unterstützung baten und ein positives Zeugnis gegenüber der Regierung, die es sich im letzten Zgro´ zur Berufung gemacht hatte, den schwarzen Finanzlöchern in der Gesellschaft auf die Schliche zu kommen und so dem Volk endlich die versprochenen Finanzreformen zu präsentieren.
Doch nun sah er sich einem Bestechungsgeschenk außergewöhnlicher Größenordnung gegenüber.
Natürlich wusste er von den seltsamen Wesen, die vor rund 4 Zgro´ auf Droknar´seth mit einem Schiff unbekannter Technologie und noch seltsamerer Anatomie gestrandet waren.
Ein gefundenes Fressen für jeden Wissenschaftler beider Hemisphären und die wenigen Wesen, die den Absturz überlebt hatten wurden gradewegs sich gegenseitig aus den Krallen gerissen.
Labore, Zoos und natürlich auch Privatsammler, die sich um ein Exemplar stritten, wie paarungsbereite Weibchen um ein Männchen.
Etwas, was der schon etwas betagte Rahj`ka schon damals nicht hatte verstehen können.
Natürlich liebte auch er außergewöhnliche Dinge und hatte fasziniert die ausgestellten Keaturen betrachtet, als sich ihm die Möglichkeit bot.
Aber so ein Aufhebens darum hatte ihm damals nicht wirklich im eignen Sinn gestanden.
Umso überraschter war der Minister nun persönlich und ohne Zäune und Glasscheiben einem solchen Wesen gegenüber zu stehen, von dem er wusste, dass es eines der wenigen war, die noch lebten. Wenn nicht sogar das letzte.
Langsam und bedächtig erhob sich der Krad von seinem Sitzplatz und trat auf Ray zu, die ihm mit hinter dem Rücken verschränkten Armen entgegen blickte und kaum eine Regung zeigte, als das Reptilwesen eine scharfklauige Pranke hob und damit an ihr herum stocherte.
Inzwischen machte es ihr nichts mehr aus, nackt vor den Riesenechsen zu stehen, die sie mit einem Kopf locker überragte, aber von Schnauze zu Schwanzspitze sicherlich rund 3 bis 4 Meter lang war.
Die rudimentären flügelartigen Fortsätze auf dem Rücken Rahj`kas zuckten als Zeichen seiner Neugier, als er sie weiter betrachtete und wohl besonderes Interesse für ihr Steißbein und den dort offensichtlich fehlenden Schwanz hegte.
„Interessant... Wie du dich aufrecht halten kannst. Und das ohne Gegenstütze...“, bemerkte der Politiker gedankenverloren und zuckte überrascht zurück, als das fremdartige Wesen antwortete.
„Der Körperschwerpunkt liegt bei Menschen anders.“ Die Aussprache des Weibchens war mehr als gewöhnungsbedürftig, befand Rahj`ka für sich. Doch sie SPRACH tatsächlich Krad.
Seine Überraschung und Faszination schien im im Gesicht zu stehen, denn es entlockte Ray ein leichtes Lächeln. Schon wieder war es ihr gelungen einen Krad zu überraschen.
Aber das war wohl auch ein Garant für ihr bisheriges Überleben: Immer das Interesse an ihrer Person aufrecht erhalten, damit niemand mal auf die Idee kam, das seltsame „Tier“ einzuschläfern, weil es nutzlos geworden war.
Die Trill wusste nicht, was mit den anderen ihrer Mannschaft geschehen war und Versuche, etwas heraus zu finden, wurden einfach ignoriert. Egal, ob sie sich nun mit den Echsen verständigen konnte oder nicht. Wenn diese nicht hören wollten, konnte man sich wahrlich den Mund fusselig reden, ohne ein Nickhautklimpern von ihnen zu erreichen.
So hatte es Sawn irgendwann aufgegeben, sich Tag um Tag Gedanken um ihr Schiff und ihre Mannschaft zu machen und sich viel eher mit ihrer eigenen Existenz beschäftigt, die aus unzählichen Untersuchungen und Test bestand, die zum Teil erniedrigender waren, als man es als intelligentes Individuum ertragen konnte und anderere Male schmerzhaft genug, um einen den Menschenverstand auszutreiben.
Aber sie hatte durchgehalten.
Warum? Vielleicht von den Erinnerungen und Charakter-Facetten ihrer Vorwirte angetrieben, eventuell aber auch nur aus dem ungebendigten Forscherdrang, der in ihr brannte und sie dazu animierte, genau so die Krad zu studieren, wie diese sie untersuchten.
Und das mit dem letzendlichen Resultat nun hier zu stehen.
Fern der sterilen Laborzelle, in einem Raum, der von dem blau-violetten Tageslicht des Heimatplanten der Krad durchflutet wurde und von einem warmen Wind umspielt, der leicht nach Rost roch und auf einen hohen Eisengehalt in der Luft schließen ließ.
Ray erlaubte es sich, den Blick kurz abzuwenden und durch eines der offenen Fenster auf ein Panorama der Hauptstadt zu sehen, dass sich mit schlanken weißen Gebäuden und mehrer Quadratkilometer erstreckend sich ihr zur Schau stellte.
Sie hatte erahnt, dass die Krad eine großer Bevölkerungsdichte aufwiesen. Aber dass die Hauptstadt solche enormen Ausmaße besaß ließ sie erfurchtsvoll den Atem anhalten.
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24.07.2008 22:53 |
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Kimba
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Kapitel 2 - Teil 2
Rahj`ka folgte ihrem Blick und das Äquivalent eines Lächelns umspielte seinen schnabelartigen Mund. „Interpretiere ich deine Geste richtig, dass der Anblick dir impuniert?“, fragte er langsam und darauf bedacht, jede Silbe deutlich zu formulieren.
Vielleicht war das Geschenk des Labors doch noch etwas reizvolles auf seine alten Tage. Denn schon lang bewegte nichts mehr sein Krad-Herz.
Intrigen, Betrug und die Ränkespiele in der Politik hatten ihn ausgebrannt.
Und selbst seine 59 Kinder konnten sein Gemüt nicht mehr erwärmen.
Zu viel hatte er gesehen und erlebt und mit jedem Tag, den er erneut mit Kampfsport begann, wurde ihm immer klarer, dass das Leben ihn zu Tode langweilte.
Nun aber dieses Wesen und seine so fermdartigen Verhaltensweisen beobachten zu dürfen, weckte das schon lang verloren geglaubte Forscherherz, bevor es von der Politik erstickt und verbannt worden war.
Ray blickte zu dem Krad und nickte, um dann ihre Geste mit einem „Ja“ zu bestätigen. „Es ist das erste Mal, dass ich von dieser Welt mehr sehe, als nur steinerne Wände.“
„Das... ist mir bewußt...“, entgegnete der andere langsam und kratzte sich abermals am Kinn, bevor er sich umdrehte und der Gefangenen seinen ungeschützten goldgeschuppten Rücken darbot.
Wäre das Wesen wirklich skrupellos gewesen, währe es nun seine Chance ihn zu töten. Auch wenn es so viel kleiner und gebrechlicher erschien, musste es doch über große Kräfte verfügen, wenn es so lange in der Gefangenschaft überlebt hatte.
Rahj`ka fürchtete sich dennoch nicht. Weder vor dem Tod, noch vor dem Weibchen, dass seinen Tod im Zweifelsfall eh nicht lange überleben würde.
Er hob eine Klaue und machte eine winkende Bewegung. „Komm... Du hast bestimmt Hunger und Durst?“
Die Trill nickte kaum merklich und setzte einen schlanken Fuß vor den nächsten, während ihr Blick weiter im Raum umher streifte, um die einzelnen Facetten aufzunehmen und Rückschlüsse auf ihren „Herrn“ schließen zu können.
Natürlich hatte man ihr nicht gesagt, warum sie auf einmal verlegt wurde. Wie ein Hund war sie gefesselt und hergeführt worden. Selbstverständlich ohne körperliche Gegenwehr zu leisten.
Sawns Erfahrungen in ihren 7 Leben hatten ihr gezeigt, dass geistiger Widerstand oftmals wirkungsvoller war, als alles Ziehen und Zerren an irgendwelchen Fesseln.
Der Minister ließ sich wieder auf seinen Sitzplatz nieder, eine Stuhlkonstruktion, die dem langen Reptilienschwanz die Möglichkeit eröffnete bequem hinten heraus zu schauen und dennoch dem gepanzerten Körper entspannten Halt bot.
Dann blickte er zu Ray und deutete nach kurzem Überlegen auf einen anderen Krad-Stuhl. „Nimm Platz.“
„Ich erfreue mich an der Gabe von Dreth´arom“, nickte Ray dem Männchen zu und kletterte etwas umständlich auf den Stuhl, nur um wieder ein überraschtes Kinn-Kratzen dem anderen zu entlocken.
„Du bist mit unseren Sitten vertraut? Das überrascht mich.“, gestand er ehrlich ein und reichte der Frau einen großen Kelch mit einer gegährten Flüssigkeit, die bereits aus dem Gefäß heraus stark nach Alkohol herausdifusierte.
Die Geste war üblich für einem Gastgeber gegenüber seinem Gast. Der erste Schluck gebührte dem anderen. Doch Rahj`ka war sich mehr als bewußt, dass wohl jeder andere Krad – wenn er anwesend gewesen wäre – spätestens jetzt entsetzt mit den Flügeln geschlagen und in empörtes Zischen verfallen wäre.
Schließlich war das Weibchen ein Haustier! Nicht mehr. Eine niedere Kreatur, die es eher verdiente in den Staub geschlagen zu werden, als an der Tafel Platz zu nehmen, oder gar das Privileg eines Gastes genießen zu dürfen.
Aber irgendwie amüsierte den alten Krad die Vorstellung die anderen derartig zu schocken und ein verschmitztes Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
Ray indess blickte noch einmal auf den Kelch und schien kurz zu überlegen, welche Vorgehensweise nun angemessen war, um dann den Becher anzunehmen und zwei kleine Schlucke davon zu nehmen, dem anderen zuzunicken und das Gefäß wieder zurück zu reichen.
Der Krad nickte abermals und nahm ebenfalls einen Schluck, um dann den Becher wieder beiseite zu stellen und dem Weibchen den Teller zuzuschieben, auf dem sich erlesenste Köstlichkeiten – nach Krad-Maßstäben – häuften.
Die Trill zog eine Augenbraue empor, als sie die Speisen musterte.
Entgegen der menschlichen Meinung, dass alle Wesen, die irgendwie nach Rauptier aussahen, oder sich wie solche benahmen – die Klingonen waren dafür ja gradezu ein Musterbeispiel – fand sie keine zuckenden und windenden Körper anderer niederer Lebewesen darauf, sondern eine opulente Auswahl an Früchten, aber auch gegartem Fleisch unbekannter Herkunft.
Der Geruch der saftigen Eiweisbeilage, ließ ihr das Wasser im Mund zusammen laufen.
Das, was man ihr die letzten Jahre ihrer Gefangenschaft vorgesetzt hatte, konnte nicht einmal ansatzweise mit dem hier gebotenen Schritt halten. Weder an Qualität, noch an Farbe, oder Aroma.
Fragend blickte sie zu Rahj`ka, aber in ihren Augen schien selbst für eine fremde Lebensform deutlich ihr Hunger geschrieben, denn der Politiker nickte gütig und schob den Teller mit der Speisenauswahl vollkommen der Trill zu, die daraufhin sich in einem ergebenem Seufzen der Nahrungs-Ergüsse hingab und einfach nicht mehr genug bekommen konnte, von dem kulinarischen Orgasmus, der jede einzelne Geschmacksknopse in ihrem Mund himmelhoch jauchzen ließ.
Der Minister beobachtete dieses mit immer größer werdendem Interesse.
Seine Augen verfolgten jede Bewegung des Weibchens, wie es mit ihren kleinen Klauen, denen die Krad-markanten Krallen fehlten so geschickt sich das Essen einverleibten und dabei sogar das Besteck benutzte.
Angetan stützte er sein Kinn auf eine Klaue und nagte in Gedanken an seiner Jumqua-Frucht, deren Saft von seiner langen Reptilzunge genüsslich aufgezüngelt wurde.
Wahrlich faszinierend und so... Er wusste nicht, wie er es in einen klaren Gedankengang fassen sollte, was er empfand.
Dieses Gefühl in seinem Inneren, die aufkeimende Wärme und das Regen seines in die Jahre gekommenen Verstandens irritierten ihn selbst.
Er fühlte sich auf einmal wieder jung, während er das fremde Wesen weiter musterte.
So jung, wie schon seit langer, langer Zeit nicht mehr.
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24.07.2008 22:54 |
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Kimba
Eroberer
  
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Kapitel 3 - Teil 1
„Du siehst wirklich nicht gesund aus...“, raunte die weibliche Stimme und es hörte sich an wie das Gluckern eines kleinen friedlichen Baches, der sich seinen Weg über Stein und durch Wiesen hindurch in Richtung zum großen Fluß bahnt.
„Erzähle mir etwas, was ich noch nicht weiß“, gab Darkes kratzige und vor Missmut stechende Stimme zurück, ohne, dass sich der Mann zu dem Wesen umdrehte, dass sich anmutig auf die Bettkante nieder gesetzt hatte und den Krad-Bastard aus großen goldschimmernden Augen betrachtete.
„Ich werde mich hüten...“, gluckste Ferina amüsiert und ihre schwimmhäutigen Glieder ihrer Hand strichen sanft und kühl über die erhitzte und rissige Haut des Kommandanten. „Dafür fürchte ich mich zu sehr vor deinen Launen.“
Ein mürrisches Knurren aus den Tiefen des Männerkörpers war die einzige Resonanz, die sie auf ihren Ausspruch erhielt. Aber daran war die Arillianerin schon gewöhnt.
Wie alle anderen an Bord hatte sie Darke im Staatsgefängnis der „Neuen Ordnung“ kennen gelernt und nach langem Beobachten und Erforschen seiner oftmals widersprüchlichen Gefühle entschlossen, sich seiner Gruppe anzuschließen.
Dass es ihr selbst dabei eigentlich nur um Darke ging und nicht um das Ziel Freiheit, Reichtum und andere materielle Dinge zu erlangen, wie es etwa gut 2/3 der Mannschaft animierte, blieb aber ihr eigenes kleines Geheimnis.
Wieder strichen ihren kühlen Finger über seinen Rücken und ein kurzes Zucken der Schultermuskeln, die sich unter der inzwischen hauchdünnen Haut abzeichneten, verriet ihr, wie die angenehme Kälte Darkes gemarterten Körper wohl bekam.
So nahm sie sich einfach die Frechheit heraus, ihn weiter sanft zu massieren, die Muskelstränge nach zuzeichnen und über die Stellen zu fahren, wo bereits der Schuppenpanzer die Haut durchstochen hatte und die Epidermis allmählich von innen abraspelte wie ein goldener Hobel.
Ferina war sich darüber bewusst, dass solch intensiver Körperkontakt nur von dem Mann geduldet wurde, weil er selbst nur ein halber Krad war.
Bei einem Vollblut-Echsenmann wäre sie schon längst bestialisch in der Luft zerfetzt worden – die Krad nahmen körperliche Nähe einfach viel zu persönlich und eine Unterschreitung ihres eigenen Sicherheitsabstands, als Affront gegen sie. Vorausgesetzt, sie zeigten sich nicht für eine Paarung bereit, in der sie dann diese Art von körperlicher Abweisung ausnahmsweise fallen ließen.
„Warum tust du es nicht?“, raunte sie leise, wie Nebel der über eine Aue zog und einen kalten Hauch von Frühlingsluft mit sich führte.
Ein leises unwilliges Stöhnen deutete an, dass Darke nicht wirklich gewillt war, das Thema anzusprechen, aber da er immer noch still vor ihr auf dem Bauch ausgestreckt in seinem Bett lag und keinen Finger rührte, um sie in hohem Bogen aus seinem Quartier zu werfen, bekräftigte es sie darin weiter nach zu stochern. „Es würde dir so viel Erleichterung verschaffen“, wisperte sie leise und holte röchelnd tiefer Luft. Ihre Kiemenäste begannen bereits anzutrocknen und der von den Drüsen an ihrem Hals abgesonderte Schleim zu deren Befeuchtung nahm zähflüssige Konsistenz an.
Doch sie würde noch etwas ausharren und versuchen ihrem langjährigen Freund endlich klar zu machen, dass sein Vorgehen einfach falsch war.
Ferina konnte Darkes Denken ansatzweise verstehen. Dafür war sie viel zu viele Jahre lang Sklavin und Gespielin von hochrangigen Militärpersönlichkeiten gewesen. Diese Männer vermuteten stets und überall das Schlimmste, marterten ihre Köpfe damit, was der nächste Zug des Gegners sein könnte, um ihm dann mit einer Gegenmaßnahme zuvor kommen zu können.
Aber ihrer aller Gegenmaßnahme bestand im Augenblick einfach nur daraus zu fliehen, irgendwo einen Ort zu finden, wo man die Beschädigungen am Schiff beseitigen konnte, die die letzte Konfrontation mit der Blauen Garde hinterlassen hatte und dann vielleicht irgendwann Frieden zu finden.
Jedenfalls war das der innige Wunsch der Arillianerin, auch wenn dieser nicht wirklich von den anderen Besatzungsmitgliedern geteilt wurde.
Ein weiteres schweres Seufzen ging durch Darke, als sie ihm durch den heißen Nacken fuhr.
Sein Körper glühte und sie konnte deutlich das unter der menschlichen Pergamenthaut und der noch dünnen verletzlichen Kradhaut darunter die Blutadern pulsieren fühlen, die den Körper des Mannes immer mehr anheizten. Ein kühles Bad würde Darke Linderung bringen. Aber nur noch für wenige Stunden.
Sein tollwütiges Rasen, das ihn durch das Schiff getrieben hatte, hatte seinem Körper noch mehr Kraft gefordert und ihn noch schneller dem absoluten Zusammenbruch entgegen getragen, als es sonst der Fall gewesen wäre.
„Skar...“
„Wenn wir im Nebel sind...“, krächzte der Angesprochene müde und hob nur kurz ein Augenlid um über den Rand des Kissen hinweg auf das Regal zu blicken in dem er die Bücher einsortierte hatte, die damals dort gestanden und seiner Mutter als Lesestoff für ruhige Momente gedient hatten, bevor das Krad-Räumungskommando das Quartier ausgemistet und alle persönlichen Gegenstände in eins der Lager deponiert hatte, um sie eventuell später mal näher zu untersuchen.
„Du quälst dich!“, wisperte Ferina leise und mitfühlend.
„DAS WEISS ICH!!!“, begehrte der Krad auf, funkelte aus schwarzen wutentbrannten Augen die Arillianerin an und bäumte sich auf, nur um sich dann mit einem schmerzunterdrückten Laut wieder in die Kissen sinken zu lassen.
„Lass mich allein...“
„Das werde ich nicht.“ Ihre kühle Hand legte sich auf Darkes Kopf, streichelte sein heißes Haar und fuhr ihm über Mund und Nase, aus der er warm und feucht schwer atmete um seinen Körper Kühle zuzufügen.
Darke konnte im Gegensatz zu seiner trillischen Abstammungslinie nicht schwitzen.
Aber eigentlich waren große Temperaturen in seinem Körper auch förderlich für seine schnellen und fließenden Bewegungen. Er liebte die Wärme und hüllte sich gern in warme Kleidung, wenn die Außentemperaturen unterhalb angenehmer 20 Grad sanken.
Aber die ihn ihm Augenblick belastende Wärme kam nicht von außen, sondern aus seinem eigenen Körper. Ein Fieber, dass sein menschliches Inneres zerfraß und sein Krad-Selbst immer mehr hinaus presste, wie ein Kessel der kurz vor der Explosion stand.
„Es ist weniger als eine Stunde...“, flüsterte Ferina mitfühlend.
„Und fast das zehnfache, um die Wandlung wieder rückgängig zu machen...“, entgegnete Darke schwach, nur um irgendwie noch im Ansatz Gegenwehr zu bieten und nicht vollkommen sein Rebellenselbst zu verhöhnen.
„Das zehnfache, wenn du dir Zeit dabei läßt.“
„Hmm...“
„Wir haben dich zu unserem Anführer erklärt, weil du nicht nur die Vorgehensweise der Blauen Garde kennst, sondern allgemein ein Taktisches Wissen vorweisen kannst, was uns anderen fehlt. Aber...“ Die Arillianerin streichelte wieder sanft seinen Rücken. „Wir anderen haben auch unsere Talente. Und wir sind eine Gemeinde und voneinander abhängig. Auch du.“
„Das will ich aber nicht!!!“, zischte Darke wütend.
„Das ändert nichts an der Tatsache, dass du es jetzt aber musst.“, zuckte das Aquawesen andeutungsweise mit ihrer Schulter. Wie Darke hatte es vier Extremitäten, wovon zwei in etwa denen von Beinen gleich kam, die sich aber eher in Richtung Tentakeln hin orientierten und die anderen als ein Paar langgezogene Flossen mit fingerähnlichen Endungen zwischen denen zarte Schwimmhäute gespannt waren.
Ein idealer Körper um sich im feuchten Terrain zu bewegen.
Aber auch befähigt an Land und auf dem Trockenen zu existieren.
„Sträube dich nicht dagegen... Und selbst wenn?! Keiner von uns wird dich erschießen, wenn du in deinem Krad-Körper durch das Schiff wütest.“, setzte sie dann sanft und neckend nach.
„Wenn wir im Nebel sind kannst du dich immer noch der Rückwandlung hingeben.“
Darke holte abermals tief Luft und ließ einen heißen feuchten Atem entweichen.
Die letzte Bastion seiner Gegenwehr zerfiel, wie seine an allen Stellen reißende trillische Haut.
„Gut...“, nickte er schwach. „Du hast deinen Sieg und ich meine Ruhe...“
„Soll ich dir beistehen?“
„NEIN!“, fauchte er und abermals riss ob der Anstrengung seiner Rückenmuskeln seine Haut zwischen den Schulterblättern ein, was ihm einen leisen Schmerzensschrei entlockte, als sich kurz darauf zerknautschte, lederartige Hautlappen durch den Riss hinaus presste. „Verschwinde.....“, keuchte Darke und stieß in einer schwachen aber entschlossenen Bewegung Ferina von der Bettkante.
Die Arillianerin seufzte nickend, erhob sich vollends und bewegte sich schleichend und leise zur Tür, um dort noch einmal zurück auf den zusammen gekrümmten Körper des Krad zu blicken, der in weniger als einer Stunde auch wie ein Vertreter der Reptilienart aussehen würde, wenn die Metamorphose erst einmal abgeschlossen ist.
„Wir warten auf der Brücke auf dich, Captain...“, setzte sie noch einmal leise nach und verließ dann das Quartier, um sich in ihr eigenes einzufinden und kurz eine Ruhephase in ihrem Becken einzunehmen und sich zu entspannen.
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24.07.2008 22:55 |
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Kimba
Eroberer
  
Dabei seit: 09.07.2008
Beiträge: 69
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Kapitel 3 - Teil 2
„Wenn wir im Nebel sind...“, krächzte der Angesprochene müde und hob nur kurz ein Augenlid um über den Rand des Kissen hinweg auf das Regal zu blicken in dem er die Bücher einsortierte hatte, die damals dort gestanden und seiner Mutter als Lesestoff für ruhige Momente gedient hatten, bevor das Krad-Räumungskommando das Quartier ausgemistet und alle persönlichen Gegenstände in eins der Lager deponiert hatte, um sie eventuell später mal näher zu untersuchen.
„Du quälst dich!“, wisperte Ferina leise und mitfühlend.
„DAS WEISS ICH!!!“, begehrte der Krad auf, funkelte aus schwarzen wutentbrannten Augen die Arillianerin an und bäumte sich auf, nur um sich dann mit einem schmerzunterdrückten Laut wieder in die Kissen sinken zu lassen.
„Lass mich allein...“
„Das werde ich nicht.“ Ihre kühle Hand legte sich auf Darkes Kopf, streichelte sein heißes Haar und fuhr ihm über Mund und Nase, aus der er warm und feucht schwer atmete um seinen Körper Kühle zuzufügen.
Darke konnte im Gegensatz zu seiner trillischen Abstammungslinie nicht schwitzen.
Aber eigentlich waren große Temperaturen in seinem Körper auch förderlich für seine schnellen und fließenden Bewegungen. Er liebte die Wärme und hüllte sich gern in warme Kleidung, wenn die Außentemperaturen unterhalb angenehmer 20 Grad sanken.
Aber die ihn ihm Augenblick belastende Wärme kam nicht von außen, sondern aus seinem eigenen Körper. Ein Fieber, dass sein menschliches Inneres zerfraß und sein Krad-Selbst immer mehr hinaus presste, wie ein Kessel der kurz vor der Explosion stand.
„Es ist weniger als eine Stunde...“, flüsterte Ferina mitfühlend.
„Und fast das zehnfache, um die Wandlung wieder rückgängig zu machen...“, entgegnete Darke schwach, nur um irgendwie noch im Ansatz Gegenwehr zu bieten und nicht vollkommen sein Rebellenselbst zu verhöhnen.
„Das zehnfache, wenn du dir Zeit dabei läßt.“
„Hmm...“
„Wir haben dich zu unserem Anführer erklärt, weil du nicht nur die Vorgehensweise der Blauen Garde kennst, sondern allgemein ein Taktisches Wissen vorweisen kannst, was uns anderen fehlt. Aber...“ Die Arillianerin streichelte wieder sanft seinen Rücken. „Wir anderen haben auch unsere Talente. Und wir sind eine Gemeinde und voneinander abhängig. Auch du.“
„Das will ich aber nicht!!!“, zischte Darke wütend.
„Das ändert nichts an der Tatsache, dass du es jetzt aber musst.“, zuckte das Aquawesen andeutungsweise mit ihrer Schulter. Wie Darke hatte es vier Extremitäten, wovon zwei in etwa denen von Beinen gleich kam, die sich aber eher in Richtung Tentakeln hin orientierten und die anderen als ein Paar langgezogene Flossen mit fingerähnlichen Endungen zwischen denen zarte Schwimmhäute gespannt waren.
Ein idealer Körper um sich im feuchten Terrain zu bewegen.
Aber auch befähigt an Land und auf dem Trockenen zu existieren.
„Sträube dich nicht dagegen... Und selbst wenn?! Keiner von uns wird dich erschießen, wenn du in deinem Krad-Körper durch das Schiff wütest.“, setzte sie dann sanft und neckend nach.
„Wenn wir im Nebel sind kannst du dich immer noch der Rückwandlung hingeben.“
Darke holte abermals tief Luft und ließ einen heißen feuchten Atem entweichen.
Die letzte Bastion seiner Gegenwehr zerfiel, wie seine an allen Stellen reißende trillische Haut.
„Gut...“, nickte er schwach. „Du hast deinen Sieg und ich meine Ruhe...“
„Soll ich dir beistehen?“
„NEIN!“, fauchte er und abermals riss ob der Anstrengung seiner Rückenmuskeln seine Haut zwischen den Schulterblättern ein, was ihm einen leisen Schmerzensschrei entlockte, als sich kurz darauf zerknautschte, lederartige Hautlappen durch den Riss hinaus presste. „Verschwinde.....“, keuchte Darke und stieß in einer schwachen aber entschlossenen Bewegung Ferina von der Bettkante.
Die Arillianerin seufzte nickend, erhob sich vollends und bewegte sich schleichend und leise zur Tür, um dort noch einmal zurück auf den zusammen gekrümmten Körper des Krad zu blicken, der in weniger als einer Stunde auch wie ein Vertreter der Reptilienart aussehen würde, wenn die Metamorphose erst einmal abgeschlossen ist.
„Wir warten auf der Brücke auf dich, Captain...“, setzte sie noch einmal leise nach und verließ dann das Quartier, um sich in ihr eigenes einzufinden und kurz eine Ruhephase in ihrem Becken einzunehmen und sich zu entspannen.
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24.07.2008 22:56 |
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